Radio Works

The Wartburg Mix

experimentelles Radiostück (Deutsch) / experimental radio piece (German)

2022

 

Minnesang trifft Battlerap, eine ultrareligiöse Adelige flext mit Vocoder, Martin Luther und Lee "Scratch" Perry verjagen den Teufel von der Erde und aus dem Off meldet sich Manfred Krug. In dem experimentellen AudiostückThe Wartburg Mix beschäftigt sich die Medienkünstlerin Lis Schröder mit einem ziemlich einzigartigen historischen Ort. Die Wartburg in Eisenach wurde lange als deutsches Nationalsymbol überhöht und ist bis heute Zielscheibe für deutschtümelnde Projektionen. Dabei ist sie seit dem Mittelalter auch ein Ort der Weltläufigkeit, der Künste und der radikal unangepassten Lebensentwürfe gewesen. Hier trafen sich Dichter und Intellektuelle, hier lebte Elisabeth von Thüringen eine frühe Version von giving up privilege, hier startete Luther mit seiner Bibelübersetzung eine Sprachrevolution. Diese Aspekte greift Lis Schröder auf, verknüpft sie mit zeitgenössischen Themen und Ästhetiken, integriert feministische und popkulturelle Lesarten und mischt Fragmente aus gefundenem Audiomaterial mit eigenen Aufnahmen, Texten und Musik.

 

Sendungen / broadcasts:

Deutschlandfunk Kultur, in der Sendung Kurzstrecke 134 (2023)

Sphere Radio, Leipzig (2022)

Wartburg-Radio, Eisenach (2022)

 

English:

Minnesang meets battle rap, an ultra-religious noblewoman dresses in vocoder, Martin Luther and Lee "Scratch" Perry chase the devil out of earth and Manfred Krug reports from the off. In the experimental audio piece The Wartburg Mix, media artist Lis Schröder deals with a rather unique historical place. The Wartburg in Eisenach was long exaggerated as a German national symbol and is still the target of teutonistic projections. But since the Middle Ages it has also been a place of cosmopolitanism, the arts and radically non-conformist lifestyles. Poets and intellectuals met here, Elisabeth of Thuringia lived an early version of giving up privilege here, Luther started a language revolution with his translation of the Bible. Lis Schröder takes up these aspects, combines them with contemporary themes and aesthetics, integrates feminist and pop culture readings and mixes fragments of found audio material with her own recordings, texts and music. 


Autotune und Angst

Radio Essay (Deutsch) / radio essay (German)

2018

 

In dem Radio-Essay "Autotune und Angst" verbindet die Medienkünstlerin Lis Schröder eine Übersicht über die zwanzigjährige Geschichte des Autotune-Effekts mit der Frage nach dessen utopischem und dystopischem Gehalt. An Musikbeispielen von Cher bis Haiyti zeigt sie, wie die digital-elektronische Stimm-Manipulation mit dem Ausdruck von Emotionalität verbunden ist. Eine Textversion des Essays ist 2019 in testcard. Beiträge zur Popgeschichte Nr. 26 im Ventil-Verlag erschienen.

 

Sendungen / broadcasts:

dublab.de, in der Sendung Institut für Betrachtung (2018)

 

English:

In the radio essay "Autotune und Angst (Autotune and Fear"), media artist Lis Schröder combines an overview of the twenty-year history of the Autotune effect with the question of its utopian and dystopian content. Using musical examples from Cher to Haiyti, she shows how digital-electronic voice manipulation is linked to the expression of emotionality. A text version of the essay (German) was published in 2019 in testcard. Contributions to Pop History No. 26, published by Ventil-Verlag.